09.06.2024

Von wegen „gut integriert“: Mannheim offenbart die Fehler der Multikulti-Schwärmerei

Die Bluttat von Mannheim hat deutlich gemacht, welche Gefahren mit der großzügigen Einwanderungspolitik („Refugees welcome!“) verbunden waren und sind. Sie zeigt zudem auf, wie fahrlässig wir bisher über Integration gesprochen haben.

Suleiman A, der Täter von Mannheim, sei, so werden Mitarbeiter südhessischer Behörden zitiert, „gut integriert“ gewesen. Die F.A.Z. wählte die Überschrift „Ein gut integrierter Einzeltäter“. Da drängt sich die Frage auf, welche Kriterien wir für Integration haben; offenbar keine allzu strengen. Denn dieser afghanische Mann ohne Asylanspruch hat mit den Deutschen wenig gemein.

Nicht in den Arbeitsmarkt integriert, dafür ins Sozialsystem

Suleiman A. hat einen Hauptschulabschluss. Er verfügt, nach allem was bekannt ist, über ordentliche Deutschkenntnisse.

Eine Berufsausbildung hat er offenbar nicht gemacht; zu mehr als Hilfsjobs hat es nicht gereicht. Verheiratet ist er mit einer türkischstämmigen Frau mit deutschem Pass; das Paar hat zwei Kinder. Nach Angaben der Sicherheitsbehörden hat Suleiman A. bisher nicht gegen Gesetze verstoßen. Auch wurde er nicht vom Verfassungsschutz beobachtet.

Halten wir also fest: Suleiman A. hat sich sprachlich in seine neue Heimat integriert, familiär dagegen nicht. Er lebt mit einer Frau mit Migrationshintergrund zusammen, hat sich privat im Zuwanderer-Milieu eingerichtet.

In den deutschen Arbeitsmarkt ist er definitiv nicht eingegliedert. Ohne Berufsausbildung oder bestimmte, von Unternehmen gefragte Fähigkeiten, ist das auch kaum möglich.

Dagegen spricht viel für seine gelungene Integration in das deutsche Sozialsystem. Ein Familienvater mit zwei Kindern und geringem Einkommen bekommt als „Aufstocker“ zusätzlich Geld vom Jobcenter, sofern er nicht ganz vom Bürgergeld lebt.

Laut „Spiegel“ hat Suleiman als Jugendlicher den Kampfsport Taekwondo betrieben und an Wettkämpfen teilgenommen. Auch habe er sich ehrenamtlich bei einer Hilfseinrichtung für Flüchtlinge engagiert. Aber Beides war nicht von Dauer.

Ordentliche Deutschkenntnisse und bisher ohne Eintrag ins Strafregister: Wer da von „guter Integration“ spricht, macht es sich leicht. Schlimmer noch: Er handelt fahrlässig.

Der Fall Suleiman A. müsste allen zu denken geben, die in gutmenschlicher Gesinnung von der „Bereicherung“ durch ungesteuerte Zuwanderung schwärmen. Nicht jeder Deutsche ist eine Bereicherung, ebenso wenig jeder, der sich Deutschland als neue Heimat aussucht.

Die Vita des Messermörders belegt, dass die Parteien links der Mitte ebenso wie viele gesellschaftliche Organisationen oder die Kirchen es sich zu einfach gemacht haben: Keine Straftaten zu begehen ist noch kein Ausweis geglückter Integration.

Wer anderes behauptet, unterstellt allen Ausländern, sie wären potentielle Straftäter. Das sind sie natürlich nicht. Genau deshalb ist ein Führungszeugnis ohne Eintrag kein Beleg, die deutschen Gewohnheiten und Werte verinnerlicht zu haben.

Die Multikulti-Schwärmer verzichten auf jede Differenzierung

Die vielen Befürworter einer unbegrenzten Zuwanderung unterscheiden ganz bewusst nicht, ob die Bürger mit ausländischen Wurzeln „mit uns“ oder nur „bei uns“ leben. Auf diese Differenzierung wurde und wird bei der linksgrünen Multikulti-Schwärmerei bewusst verzichtet.

Selbstverständlich sind sehr viele der hier lebenden 24 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund bestens integriert – in den Arbeitsmarkt wie in die Gesellschaft.

Ohne Ärzte, Polizisten oder Lehrer mit ausländischen Wurzeln, ohne solche Handwerker und Pflegekräfte könnten viele Unternehmen und Einrichtungen ihren Betrieb kaum aufrechterhalten.

Viele dieser Mitbürger sind auch Mitglieder von Vereinen und Verbänden, übernehmen dort als Ehrenamtliche Verantwortung. Dasselbe gilt für Deutsche mit Migrationshintergrund in der Politik.

Das alles darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass sehr viele Zuwanderer und deren Kinder eben nur formal integriert sind - und keineswegs im umfassenden Sinn.

Formale Integration heißt: Man absolviert die Schule, macht eine Ausbildung, geht einer geregelten Arbeit nach, zahlt seine Steuern, hält sich an Recht und Gesetz.

Das Privatleben findet in Parallelgesellschaften statt

Hier endet bei sehr vielen Zuwanderern der Bezug zu Deutschland und den Deutschen. Ihr privates Leben findet in Parallelgesellschaften statt, geprägt von der Sprache, den Sitten und der Religion ihrer Herkunftsländer.

Eine Zuwanderer-Familie, die beispielsweise streng darauf achtet, dass die Kinder nur unter Angehörigen der eigenen Nation Freunde und Lebenspartner finden, lebt eben nur in Deutschland, nicht mit Deutschen zusammen. Daran ändert auch der rote Pass mit dem goldenen Bundesadler nichts.

Auch in diesen Parallelgesellschaften leben viele fleißige, rechtschaffene Mitbürger. Diese von der deutschen Umgebung abgeschotteten Biotope sind jedoch oft der Nährboden, auf dem Ressentiments gegen alles gedeiht, was der eigenen Weltanschauung und den eigenen Traditionen widerspricht.

Es wäre ja schön, wenn wir durch die Zuwanderung der vergangenen Jahrzehnte tatsächlich nur bereichert worden wären: durch Menschen mit ausländischen Wurzeln, die dem Grundgesetz absoluten Vorrang vor religiösen und politischen Ansichten einräumen.

So war und ist es leider nicht, wenngleich viele Politiker dies beharrlich leugnen. Neben vielen Beispielen geglückter Integration gibt es auch viele abschreckende Fälle für die Weigerung, deutsche Regeln und Maßstäbe zu den eigenen zu machen.

Der Fall Suleiman A. muss dazu führen, dass mehr über die Folgen ungesteuerter Zuwanderung debattiert wird als bisher. Auch darüber, dass das Fehlen jeglicher Straftaten einen Zuwanderer längst nicht zu einem Fall geglückter Integration macht.

Diese Debatte ist nicht „wirklich total kontraproduktiv“, wie Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) im gewohnten Multikulti-Sound warnt, und auch nicht spalterisch. Im Gegenteil.

Wenn wir aus dem Mord von Mannheim keine migrationspolitischen und gesellschaftspolitischen Konsequenzen ziehen, wird sich die ohnehin seit der Flüchtlingskrise 2015 zu beobachtende Spaltung der Gesellschaft weiter vertiefen – mit höchst ungewissen Folgen.

(Veröffentlicht auf www.focus.de am 9. Juni 2024)


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