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13. August 2013

"Schluss mit Rauchen, Fleisch und Alkohol - Will der Staat uns umerziehen?"

Menschen bei Maischberg am Dienstag, 13. August um 22:45 Uhr in der ARD

Gäste:

Friedhelm Adolfs (Raucher)
Marianne Koch (Ärztin)
Karin Baal (Schauspielerin)
Hugo Müller-Vogg (Journalist)
Ines Pohl (taz-Chefredakteurin)
Helmut Weber (Nichtraucher-Schutzbund)
Herbert Napp (Bürgermeister von Neuss)

Friedhelm Adolfs

Neben Helmut Schmidt ist er dieser Tage Deutschlands bekanntester
Raucher. Dem ehemaligen Hausmeister wurde wegen Zigarettengeruchs
seine Wohnung fristlos gekündigt. Zu Recht, entschied jetzt das
Düsseldorfer Amtsgericht. "Ich kämpfe gegen das Urteil", sagt  der
Rentner (75). "Ich wohne hier seit fast 40 Jahren, kenne jeden und
alles." Rauchen sei ein Stück Freiheit, das wolle er sich nicht
nehmen lassen.

Marianne Koch

"Durch das Rauchverbot in öffentlichen Räumen sind Herzinfarkte und
Schlaganfälle dramatisch zurückgegangen. Für die Gesundheit der
Bevölkerung ist es das Beste, was passieren konnte", sagt die
Medizinerin und Bestsellerautorin ("Mein Gesundheitsbuch").
Dauerhafter Nikotinkonsum verändere die Zellen des Gehirns. Das mache
das Aufhören so schwierig:  "Man ist eine Zeitlang
unzurechnungsfähig", sagt der frühere Schauspielstar.

Karin Baal

Bei den Dreharbeiten zu "Die Halbstarken" mit Horst Buchholz hatte
die damals 16-Jährige ihren ersten Rausch. Später wurde die gefeierte
Schauspielerin ("Berlin Alexanderplatz") süchtig nach Alkohol, begab
sich immer wieder in Therapien. "Für mich war Alkohol ein
Allheilmittel, sozusagen Medizin", berichtet Karin Baal in ihrer
jüngst erschienenen Biographie ("Ungezähmt"). Seit ihrem letzten
Entzug im Jahr 2000 trinkt sie keinen Alkohol mehr.

Hugo Müller-Vogg

"Grüne machen unser Land zur Bevormundungs-Republik Deutschland." So
kommentiert der "Bild"-Kolumnist die Idee der Grünen, einen
sogenannten "Veggie Day" in Kantinen einzuführen. "Mit einem Eifer,
der fast religiöse Züge trägt, wollen sie den Lebensstil der Menschen
ändern, sie planen die sanfte Umerziehung", glaubt der frühere
FAZ-Herausgeber.

Ines Pohl

In der taz-Kantine ist ein fleischloser Tag längst Alltag. "Ich finde
die von den Grünen geforderte Einführung eines Veggie-Tages richtig.
Politik kann dadurch die gesellschaftliche Entwicklung befördern", so
die taz-Chefredakteurin. Dem Vorwurf, Deutschland sei auf dem Weg zum
Bevormundungsstaat, widerspricht Ines Pohl vehement: "Die Politik hat
eine Verantwortung für das Allgemeinwohl. Zum Allgemeinwohl gehört
auch der Schutz von zukünftigen Generationen und der Umwelt."

Helmut Weber

"Raucher sind Opfer und Täter. Sie sind abhängig von einer  Droge,
zwangsberauchen gleichzeitig ihre Mitmenschen und gefährden so ihre
Gesundheit", sagt der Mediziner und Nichtraucher-Aktivist. Es sei
pervers, dass die Allgemeinheit auch noch die Folgeschäden von
Rauchern finanzieren müsse. Deshalb fordert Helmut Weber: "Eine
Schachtel Zigaretten soll 43 Euro kosten."  

Herbert Napp

Der Politiker und Rechtanwalt kritisiert das seit Mai geltende
Nichtraucherschutzgesetz in Nordrhein-Westfalen. Als
leidenschaftlicher Raucher trägt der CDU-Bürgermeister den Spitznamen
"Vesuv von Neuss". Jetzt ordnete die Bezirksregierung Düsseldorf an,
dass er nicht mehr in seinem Dienstzimmer rauchen darf. Herbert Napp
aber will weiterqualmen. "In meinem Büro empfange ich außer
Mitarbeitern, die auch Raucher sind, keinen Besuch." Sein Gebot sei
gegenseitige Rücksicht, aber jetzt fühle er sich diskriminiert.  

Menschen bei Maischberg am Dienstag, 13. August um 22:45 Uhr in der ARD mit Hugo Müller-Vogg



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