03.09.2015 | www.meedia.de

“Ein Paradies für Feiglinge und Nervensägen”

Vor “ziemlich genau 200 Tagen” habe er seine Schwellenangst überwunden und sich bei Twitter angemeldet, schreibt Hugo Müller-Vogg bei “Tichys Einblick”. Jetzt teilt er seine Erkenntnisse und Erfahrungen mit dem Kurznachrichtendienst der Öffentlichkeit mit. Zunächst wenig überraschend:

Man begegnet Wichtigtuern jeder Art. Solchen, die meinen, jede ihrer Ansichten gehörte in Stein gemeisselt. Und solchen, die überzeugt sind, die Welt wolle wissen, wo sie gerade sind, wie ihre aktuelle Stimmung ist, ob der Mann/die Frau ihrer Träume heute gut drauf ist, ob sie gerade Schuhe kaufen oder in der Sonne liegen. So viel eitle Selbstbespiegelung findet man selten.

“Richtig peinlich” seien auch Redakteure, die ständig auf ihre “außergewöhnlichen Texte” hinweisen würden. Natürlich “ausschließlich im eigenen Medium”. Je anonymer die Absender, desto aggressiver werde der Ton, es werde “in einem unvorstellbaren Maße krakeelt und beleidigt”. MVs Ratschlag: Pöbler blockieren.

Müller-Vogg krittelt aber nicht nur herum. Einiges bei Twitter gefällt ihm auch richtig gut:

Wer den Tweets von Instituten, Medien und Journalisten folgt, wird ständig mit Informationen und Insider-Wissen versorgt, mit Texten, Statistiken und Hintergrundwissen. An vieles käme man gar nicht oder nicht so leicht heran. Ein echtes Plus.

Sein Fazit: Twitter sei informativ und fördere die politische Diskussion, aber Twitter sei auch ein “Paradies für Feiglinge und Nervensägen jeder Art”.

Hugo Müller-Vogg twittert (noch immer) unter  @HugoMuellerVogg.

Quelle: http://meedia.de/2015/09/03/ein-paradies-fuer-feiglinge-und-nervensaegen-hugo-mueller-voggs-lustige-twitter-bilanz-nach-200-tagen/