Bad Homburg im Herbst: Vor der „Kartoffelküche“ in der Audenstrasse fahren dunkle Limousinen vor. Ihnen entsteigen bekannte Politiker und Manager. Der Anlass: Das traditionelle „Saumagen-Essen“, zu dem der in Bad Homburg lebende Publizist Hugo Müller-Vogg und seine Frau Ulrike jedes Jahr einladen.
Bereits zum 24. Mal servierten die Müller-Voggs am 19. Oktober das rustikale Gericht, mit dem einst Bundeskanzler Helmut Kohl die Großen der Welt im pfälzischen Deidesheim bewirtet hat. Die Politik war wie immer prominent vertreten: Kanzleramtsminister Peter Altmaier, der frühere hessische Ministerpräsident Roland Koch, die stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende Julia Klöckner, die ehemaligen Bundesminister Franz Josef Jung und Rainer Brüderle, FDP-Generalsekretärin Nicola Beer, der hessische Regierungssprecher Michale Bußer.
Die Wirtschaftsprominenz wurde angeführt von Klaus-Peter Müller (Commerzbank), der als Bad Homburger den kürzesten Weg hatte und zusammen mit seiner Frau zu Fuß kam. Aus der Finanzmetropole waren die Banker Ingrid Hengster (KfW-Gruppe) und Lutz Raettig (Morgan-Stanley) gekommen, ebenso die beiden Manager der Deutschen Vermögensberatung AG und ehemaligen Politiker Friedrich Bohl und Udo Corts.
In seiner Tischrede nahm der Gastgeber die schwarz-rote Bundesregierung aufs Korn. Der Saumagen erinnere an die GroKo: wuchtig, schwer, alles andere erdrückend. Aber entscheidend seien die Zutaten, so Müller-Vogg. „Und in Berlin fehlt die liberale Würze.“
Wie immer wurde in der „Kartoffelküche“ nicht nur gegessen und politisiert. Die Gäste spendeten auch großzügig für die „Tuberöse Sklerose Stiftung“, die von Roland und Anke Koch gegründet worden ist. In diesem Jahr kamen fast 20.000 Euro zusammen, ein neuer Rekord.
Quelle: „Bad Homburger Woche“ vom 30. Oktober 2014